Ratgeber zur richtigen Mülltrennung

Müll trennen, aber richtig: Mit diesem Ratgeber geht es kinderleicht

Die Zahl ist unvorstellbar: über 400 Millionen Tonnen Müll fallen jedes Jahr in Deutschland an. Es wird ein gigantischer Müllberg im Ausmaß einer Großstadt produziert. Um ihn zu reduzieren, muss der Müll fachgerecht entsorgt, zerkleinert sowie verbrannt oder recycelt werden. Da Hausmüll den größten Teil des jährlichen Abfallvolumens ausmacht, kannst auch du dazu beitragen, dass sich die Müllmenge nachhaltig reduziert. Wie das geht, erklären wir dir in unserem Ratgeber zur richtigen Mülltrennung.

Darum ist Mülltrennung so wichtig

Mülltrennung ist in Deutschland ein gesellschaftliches, rechtliches und politisches Muss. Aus gutem Grund: Bei dem riesigen Müllberg, den wir jährlich produzieren, würden Müllhalden schnell ausufern und die Luft verpesten. Dank der Mülltrennung werden Papier und Pappe, Glas, Kunststoff und Metall sowie Bau- und Abbruchabfälle wie Bauschutt voneinander separiert und in großen Teilen recycelt. Voraussetzung dafür ist stets, dass die Abfälle ordentlich sortiert und entsorgt werden.

So sortierst du deinen Müll richtig

Alles in die schwarze Tonne? So leicht ging es vielleicht früher. Heute gibt es für fast jede Abfallart eine eigene Mülltonne mit einer entsprechenden Farbe:

  • BLAUE TONNE: Die Papiertonne gibt es deutschlandweit seit 1990. Blaue Tonnen stehen in der Regel jedem Haushalt zur Entsorgung von Papier und Pappe zur Verfügung.
    Vorteil: Papier und Pappe kann – insofern es nicht feucht oder verunreinigt ist – hervorragend recycelt werden. Die Recyclingquote des Altpapiers liegt dementsprechend erfolgreich bei 80 %. Aus Papier- und Pappresten werden Schreibblöcken, Toilettenpapier sowie Tragetaschen etc. produziert.
  • BRAUNE TONNE: Die Biotonne wurde für alle Haushalte verpflichtend im Jahr 2015 eingeführt. Sie ist flächendeckend in Deutschland vertreten. In ihr werden Gartenabfälle, Speise- und Lebensmittelreste sowie organische Abfälle entsorgt.
    Vorteil: Bioabfälle können stofflich oder energetisch genutzt werden. Aus ihnen wird zum Beispiel Kompost und Dünger für Gartenbau bzw. Landwirtschaft gewonnen. Und dank Biogasanlagen sind sie wichtige Energielieferanten.
  • GELBER SACK bzw. GELBE TONNE: Leichter Verpackungsmüll gehört in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne. In manchen Gemeinden steht stattdessen mittlerweile die ökologisch wertvollere Wertstofftonne (ebenfalls gelb), in der auch Metalle und andere Wertstoffe wie Kunststoff entsorgt werden dürfen.
    Vorteil: Die Recyclingquote von Kunststoffabfällen liegt in privaten Haushalten bei nur 30 % und damit weit hinter den 80 % der Industrie. Denn: Leider sind viele Verpackungen aus Privathaushalten verschmutzt, sodass sie nicht recycelt werden. Es ist wichtig, dass der Plastikmüll vorsortiert wird, indem man zum Beispiel den Papierrand vom Joghurtbecher entfernt und den Aludeckel abtrennt. Auf diese Weise trägst du nachhaltig zur Mülltrennung bei. Die weggeworfenen Plastikartikel werden entweder zu neuen Kunststoffen recycelt oder thermisch zur Energiegewinnung genutzt.
  • SCHWARZE TONNE: Die klassische schwarze Mülltonne ist dem Restmüll vorbehalten. Also für alle Müllarten, die nicht wiederverwertet werden können. Dazu zählen: Hygieneartikel, wie Binden, Windeln und Taschentücher, kaputte Gläser bzw. Geschirr, Asche, Kehricht, Putzlappen, stark verschmutzte Verpackungen usw. Restmüll kann nur noch zur Energiegewinnung verbrannt werden.

Weitere Sammelstellen für Glas, Kleider, Sonder- und Sperrmüll

Ob Glas- oder Altkleidercontainer – in Deutschland kannst du fast jede Abfallart fachgerecht entsorgen. Ausrangierte Kleider und Glasflaschen, insofern sie keine Pfandflaschen sind, lassen sich hervorragend recyceln. Achte auf die Hinweise auf den Containern, um die Sortierung zu beschleunigen. Schuhe gehören zum Beispiel zusammengebunden in den Kleidersack.

Medikamente, Batterien, Druckerpatronen und Altöle sind Sondermüll. Dieser muss fachgerecht entsorgt werden. Abgelaufene Medikamente werden von vielen Apotheken zurückgenommen. Für Batterien und Akkus gibt es Sammelboxen in Drogerie-, Bau- oder Supermärkten.

Im Zweifelsfall oder bei großen Müllmengen wende dich an einen Recyclinghof. Auf dem bist du auch richtig, wenn du Elektroschrott, Bauschutt, Sperrmüll oder Altholz loswerden möchtest.

Fazit

Der Nutznießer einer müllarmen Gesellschaft ist jeder einzelne, der in ihr lebt. Wir profitieren von der Energiequelle Müll, von der Reduzierung des Müllberges und der weiteren stofflichen Verwertung von Abfällen aller Art. Kurz: Du trennst den Müll in erster Linie für dich selbst! Das Ziel ist schlussendlich eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Mehr über die Vorteile einer Kreislaufwirtschaft kannst du in diesem Blogbeitrag nachlesen.

 

Autor: Dominik von entsorgo
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