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Zeitgemäß Bierbrauen mit einem Bierbrauset

Vom Nahrungsmittel zum Genussmittel zum Event

Nach unserem heutigen Wissensstand wurden die ersten Biere vor mehr als 10.000 Jahren gebraut. Eine Voraussetzung für das Bierbrauen war, dass der Mensch lernte Getreide anzubauen. Aus diesem Getreide konnte er Brot backen. Brote wurden jedoch nicht nur zum Essen genutzt. Aus Broten wurden ebenfalls die ersten „Biere“ hergestellt. Forscher vermuten, dass früher beobachtet wurde, wie Brotreste, die mit Wasser in Berührung kamen, zu gären anfingen. Durch das Vergären des wässrigen Brotes entstand Alkohol. Dieser sorgte dafür, dass das nun entstandene Gebräu konserviert, schmackhafter und bekömmlicher wurde.

Daraufhin folgten unzählige Brauversuche, die wohl schnell zu Ritualen wurden. Überliefert ist, dass Bierbrauer stets große gesellschaftliche Reputation genossen. So zogen bei den Ägyptern die Brauer den Königswagen – eine nicht zu unterschätzende Ehre.

Bierbrauen – erst implizites Wissen, dann wissenschaftliches Verständnis

Selbst wenn die einzelnen chemischen Vorgänge beim Bierbrauen erst mit den neuen Wissenschaften grundlegend ins menschliche Verständnis eindrangen, so konnte trotzdem das Bierbrauen rein empirisch und intuitiv im Menschen reifen.

Das damals gebraute Bier wurde zur Nahrungsmittel-Versorgung der Bevölkerung genutzt. Diese Funktion hat es seit damals nicht verloren; sie ist aber nicht mehr so zentral wie früher. Heutzutage wird das Bier primär als Genussmittel von dem Großteil der Bevölkerung konsumiert. Dass Bier heute mit viel Genuss und in aller Vielfalt getrunken werden kann, ist somit nicht nur mit seiner tiefen geschichtlichen Verwurzlung begründet, sondern eben stark an wissenschaftliche Erkenntnisse geknüpft.

Die Regelung des Bierbrauens – das deutsche Reinheitsgebot

Erst im frühen Mittelalter gelangte der Hopfen in unser Bier und löste damit eine bis dahin gebräuchliche breite Gewürzpalette ab. Der größte Einfluss auf das Bier, wie wir es heute kennen, kam jedoch aus Bayern: Der bayerische Herzog Wilhelm IV formulierte im April 1516 ein Gebot, welches bis heute Geltung hat. Er verordnete, dass nur Gerste, Hopfen und Wasser zum Bierbrauen verwendet werden dürfen – das deutsche Reinheitsgebot wurde ins Leben gerufen.

Hefe, die vierte wichtige Zutat die sich heute auf jedem Bierflaschenetikett finden lässt, fehlte damals noch. Sie war schlicht und ergreifend noch nicht als „Zellkultur“ bekannt und wurde 1857 durch Louis Pasteur als lebender Organismus identifiziert. Zudem konnten erstmals 1883 im Carlsberg-Laboratorium Hefezellen von anderen Bakterien (die jedes Bier früher oder später sauer werden ließen) isoliert werden. Als nun die verschiedenen Hefestämme als Reinkulturen gezüchtet werden konnten, war der Siegeszug des Bieres weltweit und durch alle Schichten der Bevölkerung nicht mehr aufzuhalten. Bier konnte nun in immer gleichbleibender Qualität produziert werden.

Jahrhunderte alte Tradition des Bierbrauens – Bei Ihnen zuhause möglich

Dieses kleine biologisch-chemische Wunderwerk der Natur können Sie sich mit einem Bierbrauset nach Hause holen oder einfach verschenken. Sie können dabei natürlich die Biersorte nach Ihrem Geschmack auswählen und bestimmen, welchen Aufwand Sie beim Bierbrauen betreiben möchten.

Als Einsteiger empfiehlt sich dabei ein Bierbrauset mit einem gehopften flüssigen Malzextrakt. So ein Bierbrauset ist bereits ab knapp 30 € käuflich zu erwerben und bedarf keines umfangreichen Wissens über das Bierbrauen. Dabei benötigt der Bierbrauer in spe lediglich 1-2 Stunden Zeit, die er oder sie in ein gutes Bier investieren muss. Dieses, mithilfe eines Bierbrausets selbst gebraute, Bier lässt sich prima mit ein paar Freunden zusammen genießen. Bei dieser Art des Bierbrauens muss nur der Gärungsvorgang vollzogen werden, indem das flüssige Malzextrakt in Wasser aufgelöst wird, um anschließend die Bierhefe zuzugeben. Die Hefe wandelt dann innerhalb einer Woche den im Sud vorhandenen Malzzucker in Alkohol und Kohlendioxid um. Im Anschluss kann dieses fast fertige Bier in Bierflaschen abgefüllt werden. Dort gärt es noch ein wenig nach, damit sich ein guter Schaum bildet. Zudem sollte es für ein paar Wochen möglichst kühl gelagert werden, bevor es ausgeschenkt wird.

Kurzgesagt für Einsteiger-Bierbraukits:

  1. Flüssige Malzextrakt in Wasser auflösen
  2. Bierhefe hinzugeben
  3. Eine Woche stehen lassen
  4. Anschließend fast fertige Bier in Bierflaschen zur Nachgärung abfüllen
  5. Mehrere Wochen kühl lagern
  6. Bier genießen

Bierbrausets sind auch für fortgeschrittene Bierbrauer interessant

Für Heim-Bierbrauer, die bereits Erfahrung im Bierbrauen haben, kann ein Bierbrauset interessant sein, wo nur ein Malzextrakt enthalten ist und der Hopfen separat dabei liegt. Dort muss das Extrakt im Wasser aufgelöst werden und der Hopfen wird darin für mindestens eine Stunde gekocht. Dabei lösen sich die im Bier gewünschten Bitterstoffe aus dem Hopfen, die zum Beispiel auch maßgeblich an der Stabilität der Schaumkrone beteiligt sind.
Nach dem Abkühlen der Bierwürze kann dann wie beim Anfängerbrauset die Bierhefe hinzugefügt werden, um die Gärung zu starten.

Für fortgeschrittene Daheim-Bierbrauer gilt:

  1. Malzextrakt in Wasser auflösen
  2. Hopfen hinzufügen
  3. Sud für mindestens eine Stunde kochen
  4. Bierwürze abkühlen und die Schritte des Anfängerbrausets weiter folgen

Bierbrauen wie die Profis – kein Problem mit einem Bierbrauset

Möchten Sie Bierbrauen wie in einer Brauerei, also ohne Extrakt, kann ein Bierbrauset mit einer Malzmischung genau das richtige für Sie sein. Dazu sollten allerdings Grundzüge des Bierbrauens dem Hobbybierbrauer bereits bekannt sein. Im Profi-Bierbrauset sind Malz, Hopfen und Hefe extra enthalten. Daraus stellt der Bierbrauer nämliche einen Biersud selbst her.

Das Malz sollte so frisch wie möglich geschrotet werden. Wer über keine Malzmühle verfügt, kann sich das Malz natürlich bei einem Fachhändler für Bierbrausets und Bierzubehör schroten lassen. Das Malz wird nach der Schrotung in Wasser eingeweicht und langsam erwärmt. Über bestimmte Temperaturrasten, die je nach Rezept variieren, wird dann die Stärke Schritt für Schritt in Maltose umgewandelt. Die Maische wird dabei nicht über 80°C erwärmt, damit die Enzyme aus der Gerste ihre Arbeit verrichten können. Im Anschluss wird die Maische geläutert, d.h. durch eine Art Sieb werden die festen von den flüssigen Bestandteilen getrennt. Der feste Treber wird nicht weiterverwendet, da der Bierbrauer nur den Sud weiter benötigt. Dieser wird dann mit dem Hopfen meist für 90 Minuten gekocht. Anschließend sollte die Bierwürze schnell abgekühlt werden, um Infektionen zu vermeiden. Sobald die Würze abgekühlt ist, wird Hefe hineingeben und die Gärung beginnt.

Profi-Heimbierbrauer gehen somit wie folgt vor:

  1. Malz frisch schroten
  2. Geschrotetes Malz in Wasser einweichen und langsam erwärmen
  3. Anschließend Maische läutern (durch eine Art Sieb feste und flüssige Bestandteile trennen)
  4. Geläuterten Sud mit Hopfen für 90 Minuten kochen
  5. Entstehende Bierwürze schnell abkühlen und Schritte des Anfängerbrausets weiter folgen

Bierbrauen – aber rechtlich richtig

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass sich Hobbybrauer beim zuständigen Hauptzollamt anmelden müssen. Dies kann mittels eines formlosen Schreibens geschehen. Gebühren oder Steuern fallen dafür nicht an, insofern der Freizeit-Bierbrauer nicht die Freimenge von 200 Litern selbst gebrauten Bieres im Jahr überschreitet.

Daniel von BRAUEN.de (*Werbung) hat diesen informativen Gastbeitrag zum Bierbrauen bereitgestellt. Vielen Dank für den tollen Input rund ums Brauen!

Daniel Löwe betreibt seit nunmehr über 4 Jahren den Online-Shop für Hobbybrauer.  Mit dem Internet-Versandhandel vertreibt er von Bierbrauzutaten über Brauzubehör bis hin zur Brauanlage Alles für den begeisterten Heimbrauer.

Als Anbieter von Bierbrausets führt er auch gern und engagiert Bierbrau-Novizen in die Kunst des Selberbrauens ein. Ausführliche telefonische Kundenberatung gehören daher ebenso wie eine reibungslose Bearbeitung und Versendung der Kundenbestellungen zum täglichen Geschäft. Dabei kann er auf 4 Jahre passionierte Heimbrauerfahrung zurückgreifen. Seine Vorliebe gilt besonders der Herstellung traditioneller Biersorten als auch ungewöhnlicher Neukreationen.

Autor: Daniel Löwe

*Werbung: Der Shop ist im Beitrag verlinkt. Der Inhalt und die Meinung wurden dadurch nicht beeinflusst. 

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